Umknickverletzung des Sprunggelenks
Das Umknicken im Sprunggelenk stellt eine der häufigsten Sportverletzungen weltweit dar. Trotzdem gibt es immer wieder Unsicherheiten und Probleme in der Akutbehandlung und mit Folgeschäden. Nach dem Umknicken entlasten und stabilisieren Sie das Gelenk soweit dies möglich ist. Wichtig ist sofortiges kühlen mit Kompression. Eine rasche fachärztliche Untersuchung halten alle Experten für unerlässlich. Auf Fachtagungen stellt sich regelmäßig die Frage nach der idealen d.h. ausreichenden aber auch notwendigen Diagnostik und Therapie. Das von uns seit vielen Jahren etablierte Vorgehen stellt sich als sehr gute Vorgehensweise heraus. Wir verabreichen nach erster fachärztlicher Untersuchung einschließlich Ultraschall und Röntgenbefundung eine dem Befund angebrachte Ruhigstellung und Entlastung, als da sind: Zinkleimverband, Orthese, Walker oder Kunststoffverband. Eine Kernspintomographie veranlassen wir unverzüglich bei Zeichen einer Syndesmosenverletzung oder Sehnenruptur und bei Gelenkerguss.
Die Verletzung der Außenbänder erfolgt regelhaft konservativ mit einer Gelenkstabilisierung über sechs Wochen abhängig von der Anzahl der betroffenen Bänder entweder sofort mit Orthese oder zunächst mit Kunststoff-Gips. Sollte das Auftreten mit Stabilisierung nach fünf Tagen nicht schmerzfrei möglich sein, fordern wir auch in diesem Fall ein MRT und filtern dadurch Komplikationen heraus.
Bei Verletzung der Syndesmose wird abhängig von der verbliebenen Stabilität entschieden. Wir richten uns hier nach dem West Point Ankle Grading System. Ab einer Grad 2 Verletzung der Syndesmose mit Ruptur des LTFA und Teilruptur des LTFI besteht bei zusätzlicher Deltabandverletzung die Entscheidung zur operativen Stabilisierung mit Schraube. Die konservative Behandlung der Syndesmosenverletzung Grad 1 erfolgt über drei Wochen mit Kunststoff-Gips oder Walker und über weitere drei Wochen mit Orthese.